Das Kollektiv JAAM gründet auf einer langjährigen und intensiven Freundschaft, die sich während unserer gemeinsamen Arbeit in einem Brief- und Münzauktionshaus in Düsseldorf aus dem Interesse an Archivierung, kollektivem Gedächtnis, Materialität von Archiven und an das Heimsuchende Moment vergangener Zeiten, formte.


JAAM, das sind Arash Goudarzi Malayeri, Hyemin Nam und Janina Kempkens.

1992 in Teheran geboren, beendete Arash Goudarzi Malayeri 2022 seinen Master in Fotografie an der Folkwang Universität der Künste. In seiner Praxis beschäftigt er sich mit den Feinheiten des Zwischenmenschlichen. Fotografische Alltagsdokumentationen machen soziale Verflechtungen und Befindlichkeiten sichtbar.

Hyemin Nam, geboren 1998 in Busan, studiert seit 2020 an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Gregor Schneider und begegnet in multimedialen Arbeiten Themen sozialer Phänomene, der eigenen Biografie und Träumen, die diverse Materialitäten und Formen annehmen können.

Janina Kempkens, geboren 1996 in Viersen, studiert ebenfalls seit 2020 an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Gregor Schneider. Mit einer Mischung aus Realismus, Romantik und Absurdität, stellt sie sich alltäglichen Situationen und verweist humorvoll auf die Paradoxe des Lebens.


In der Vergangenheit hat JAAM bereits an unterschiedlichen Projekten zusammengearbeitet und steht nun als Kollektiv am Anfang einer gemeinsamen künstlerischen Forschung. Im Auktionshaus war es unsere Aufgabe in der Fotoabteilung Briefmarken, Münzen und Postkarten, aber auch Objekte wie alte Militärabzeichen und Bilder zu scannen und somit für Kataloge und Online Auftritt zu archivieren.

In der Fülle aus historischem Material verbarg sich auch Nationalsozialistische Propaganda, die kritische Fragen zur deutschen Erinnerungskultur und den kommerziellen Umgang mit Nazi-Originalen aufwarf. Ausgehend von unseren jeweiligen Hintergründen führen wir als politisch engagierte, queere Künstler*innen aus Deutschland, Korea und dem Iran, Debatten, um Perspektiven und Antworten zu generieren, die wir in unserer Arbeit als Kollektiv bearbeiten möchten. Klare Grenzen zwischen Kommerz, Kunst und Politik gibt es bei uns nicht. Unserer Arbeitsweise baut auf einen stetigen Dialog, der das individuelle Schaffen stützt und schließlich in eine gemeinsame Umsetzungüberführt.